Frankreich-Austausch 2004
Ein kleines Reisetagebuch
Eine unglaubliche Reise in einem verrückten Bus mit lauter Musik und vollen Insassen
oder
Michi M. empfiehlt: Charmin feuchtes Toilettenpapier für unterwegs!
1. Tag, Donnerstag, 16.09.04
Wir holen den Stadtbus und machen zuerst wichtige, für die Reise unerlässliche Veränderungen:
- Ausbau der alten Musikanlage (Boxen, Radio) und Einbau eines RadioCD-Players und zweier gescheiter Boxen
- Einbau einer elektrischen Kühlbox (gefüllt mit Getränken)
- Mitnahme eines mobilen Grills und des dazugehörenden Grillguts
Treffpunkt bei Patrick zw. 18 und 19 Uhr. Die Abfahrt verzögert sich mal wieder.
Gründe:
- Nadine hat ihre Jacke daheim vergessen.
- Mülli hat sein Gastgeschenk vergessen.
- 3 Kästen Bier, 1 K. Radler, 1 K. Spezi sind nach Angaben mancher Insassen zu wenig (zu Recht wie sich herausstellt!), deshalb Boxenstopp bei Toom-Markt.
Zum nun erworbenen weiteren Kasten Bier und dem Wodka fehlt noch der Maracujasaft, also zurück zu Kunzi.
Bis wir loskommen ist es also Samstag, Punkt 19 Uhr.
Fahrt über Lohr, Frankfurt, Mainz, Kaiserslautern, Saarbrücken, Metz, Paris (mittendurch um 02 Uhr), sonst. div. kleine Käffer auf gut ausgebauten und vor allem autofreien Landstraßen in Richtung Atlantik. Gegen 23 Uhr ist das erste Opfer der Reise zu beklagen: ein französischer Hase erliegt dem Charme von Fahrer Patrick bzw. dem rechten Hinterreifen.
Ankunft in Mont St. Michel (DIE Sehenswürdigkeit in der Bretagne) gegen Freitag, 11 Uhr und Besuch der Felsenstadt/-insel. Anschließend Weiterfahrt zum nahegelegenen Strand mit Genuss div. Kaltgetränke, Aufbau des Grills, Grillparty und Schlafen am Strand.
Gegen 15 Uhr Weiterfahrt nach St. Brice en Cogles. Ankunft gegen 15.45 Uhr mit kurzer Stadtdurchfahrt, anschl. Einkehrschwung im ersten Cafe am Platz (direkt vor Rathaus).
Gegen 17.30 Uhr Begrüßung beim Bürgermeister mit Sektempfang kurzer Rede des 1. und 2. Bürgermeisters, von Le President (Lydia) und von André auf Französisch!
Im Anschluß Verteilung auf die Gastfamilien und kurze Zeit sich „frisch zu machen“. Dann geht’s weiter mit einer Willkommensfeier im Gemeindezentrum St. Brice mit Kuskus(?) – wem´s schmeckt!
Zum Essen gibt es Cassis mit Sekt, französisches Bier und anschließend oder auch dazu unser Gastgeschenk – zwei Kästen deutsches Bier, außerdem Wodka mit Maracujasaft.
Für manche, sowohl Franzosen als auch Deutsche, ist die Grenze der Belastbarkeit, aus alkoholtechnischer Sicht, aufgrund div. Saufspiele schneller erreicht als erwartet.
Tapfer bis zum Schluß gegen 02 – 05 Uhr im Team: Kunzi (never before so drunk), Michi M. (another Schnaps?!?), Michi U. ( die ist so spitz auf dich!), Martin (einer der drei in Klammer???).
2. Opfer des Tages:
Thomas (ein Franzose) wurde bei Transportfahrten mit seinem Auto von der Polizei angehalten (ok, er hat sie vorher geschnitten) und kontrolliert. Zuviel Alkohol!
(hatte diesmal nichts mit Patrick zu tun, er kommt aber schon wieder ins Spiel – keine Angst).
2. Tag, Samstag, 18.09.04
Turniertag, d.h. Aufstehen um 09 Uhr, oder für manche auch später. Treffpunkt um 10 Uhr, eigentlich 09.30 Uhr, an der Halle. Am Turnier nehmen neben Karlstadt und St.Brice auch noch eine weitere Mannschaft aus der Umgebung teil und außerdem die zweite Mannschaft von St.Brice.
Unser erstes Spiel ist gegen St. Brice 1 – also gleich der Showdown. Zur Erinnerung, bis jetzt haben wir, egal mit welcher Besetzung, immer gegen die Franzosen gewonnen.
Sollte es diesmal anders werden?
Das Team:
André, Patrick, Martin, Mülli, Michi M., Michi U., Kunzi, und auf der Bank Nadine
Das 1. Viertel wurde von unserer Mannschaft dazu genutzt, den Alkohol des Vorabends auszuschwitzen oder als Benzin für die Viertel 2, 3 und 4 umzubauen. Denn da lief unser Team zu Höchstform auf, perfekte Zonendefense, ansehnliches Angriffsspiel.
Ergebnis des Spiels: Karlstadt gewinnt überraschend mit zwei Punkten Unterschied gegen St.Brice (vermutlich 72 : 70!!!).
Weiterhin wird Michi U. 2. beim Dreipunkte-Wettbewerb mit zwei Treffern im Finale. André wird einer von zwei MVPs des Turnier. Trotzdem verlieren wir anschließend das Finale gegen die Mannschaft aus der Nachbarschaft deutlich!
Nach dem Turnier erfolgt die Siegerehrung und anschließend das Abendessen (Wurstplatten und Salat) im benachbarten Vereinsheim. Dort geht es gesitteter zu als am Vorabend, trotzdem fließen Mengen von Cassis und Sekt, Bier und Wodka.
Gegen 01 Uhr am Morgen, wir befinden uns im allgemeinen Aufbruch Richtung Disco, ist das dritte Opfer zu beklagen:
3. Opfer des Wochenendes (eine Glasscheibe, wenn auch klein!):
Patrick stellt fest, dass ein Franzose kitzelig ist und beide stürzen gegen eine Tür mit div. Glaseinlagen. Eine dieser Glasscheiben bricht!
Weitere Höhepunkte:
Gwen und Jeff (der mit dem Schnaps, zugleich Gastvater von Michi M.) stehen mit heruntergelassener Hose vor dem Auto von El President Lydia (28 Jahre alt) und schiffen an das Auto. Sie sitzt drin, hat das Licht an und erträgt ihr Leid mit Fassung!
Alle Männer stehen nur mit Boxershorts bekleidet, also mit heruntergelassener Hose, auf den Stühlen und gröhlen div. französische Lieder.
Weiterfahrt in die Disco RockLand – freier Eintritt für uns! Bier 5,- Euro, aber es gibt ja auch unsere Gastgeber. Um 04.30 Uhr macht die Disco zu, wir werden rausgeworfen. Heimfahrt Richtung St.Brice, Ankunft zwischen 05.30 und 06 Uhr.
3. Tag, Sonntag, 20.09.04
Jeder hat Zeit so lange zu schlafen wie er will. In der Halle findet ein Damenturnier statt. Manche gehen mit ihren Gasteltern zum Mittagessen, manche werden zuhause bekocht, andere stehen schon um 09 Uhr auf, andere schlafen bis um 12.30 Uhr. Manche müssen oder dürfen bereits zum Frühstück Aperitif, Wein, Schnaps genießen.
Anschließend treffen wir uns in der Halle, vorher hatten wir noch Zeit über den Flohmarkt in St.Brice zu gehen (die verkaufen Zeug, was wir wegwerfen!).
Nadine hat einen Gastauftritt in der Damenmannschaft von St.Brice und führt die Mannschaft gleich zum Turniersieg – auch wenn es nur ein Kurzeinsatz war!
Nach dem Damenturnier verabschieden wir uns gegen 18.30 Uhr von unseren französischen Freunden und fahren zurück Richtung Deutschland.
Proviant: 25 Flaschen Bier und ein Karton Kekse
Auf dem Rückweg machen wir von 23 Uhr bis 02.30 Uhr eine Stadtrundfahrt in Paris.
André hat die wichtigsten Infos über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Kopf und lässt sein Wissen dem Rest zukommen – Kosten für den Rest: ein paar Bier!
Wir haben uns den beleuchteten Eifelturm, Notre Dame, Place de la Concorde, Louvre, Champs Elysee angeschaut.
Gegen 02.30 Uhr verlassen wir Paris in Richtung Deutschland und kommen am Montag früh, gegen 11 Uhr, in Karlstadt an. Unterwegs schafft es Kunzi wiederholt sich den Zorn der Mitfahrer zuzuziehen. Ein Arzt sollte seine Fähigkeiten wiederholt Gestank zu verbreiten, untersuchen.
In Karlstadt entscheiden wir uns dazu, den Rest des Geldes für ein abschließendes Weißwurstfrühstück zu verschwenden.
Wir fahren noch die Teilnehmer nach Hause, stellen den Grundzustand des Busses wieder her und somit ist der diesjährige Besuch in Frankreich Geschichte!
Abschließend gibt es aus meiner Sicht nur ein paar Dinge anzusprechen:
- Es war ein absoluter Weltklasse-Ausflug. Die Leute von uns, die Gasteltern, die Partys, das ganze Drumherum, alles hat gepasst!!!
- Auch wenn wir „nur“ zu acht waren, so war ein TEAM unterwegs, bei dem keiner außen vor war!
- An alle, für die „feste Zusage“ wohl keine Bedeutung hat:
Ich hoffe ihr kommt irgendwann in die Situation, dass ihr eine feste Zusage erhaltet und diese dann vom Zusagenden nicht eingehalten wird.
André Maier